Sipi Falls- und „Coffee-Tour“ mit Joel

Sonntag, 18.06.2017
Um bloß ja nicht aus unserem Modus, jeden Tag volles Programm, entweder 8-10 Stunden auf dem Bock durch diese einmaligen Landschaften oder berauschende Safaris oder sonstige Aktivitäten zu unternehmen, zu kommen, holte uns Joel um 07.30 Uhr zu unserer Full-Day-Tour ab.
Wir wanderten zu den 4 Sipi-Fällen, die durch das Wasser vom Mount Elgon gespeist werden.
Wir durchquerten kleinere Dörfer und Bananen- und Kaffeeplantagen. Kaffee und Bananen werden übrigens zusammen angebaut, da die höheren Bananenstauden den Kaffeepflanzen den notwendigen Schatten spenden.
Die Landbevölkerung Ugandas ist sehr arm. In der Regel gibt es in den Dörfern kein fließendes Wasser, Frauen balancieren auf ihren Köpfen noch immer das Wasser von den Flüssen zu ihrem Haus. (Schon von klein auf an trainieren sie diesen Balance-Akt, 10 Liter und mehr auf ihren Köpfen zu tragen), Wäsche wird in den Bächen gewaschen und auch Elektrizität hat die Landbevölkerung nicht zu Hause, da viel zu teuer. Zudem ist das Elektrizitätsnetz auch noch nicht so ausgereift, als dass es allzeit funktionieren würde. Joel erzählte uns auch, dass es keine staatliche Krankenversicherung für die Bevölkerung gäbe. Knochenbrüche und Schlimmeres müssen in der Regel privat bezahlt werden, was für die meisten unerschwinglich sei. (Es gäbe in Uganda übrigens nur zwei Privatkliniken, welche überhaupt Knochenbrüche behandeln könnten).
Auf der einen Seite nimmt man dieses ursprüngliche Leben der Menschen irgendwie als „schön“ wahr, oder als beeindruckend, auf der anderen Seite ist es sehr bitter. Es gibt für die Menschen keine Wahl. Keine oder nur sehr wenige Optionen, aus dieser Armut herauszukommen. Die Menschen müssen in Uganda an keinem Hunger oder an Mangelerscheinungen leiden, das Land ist reich an Wasser und Lebensmitteln durch die reichhaltige Landwirtschaft (bis zu drei Ernten im Jahr), aber damit hört es dann auch schon auf. Dennoch sind die Menschen hier sehr stolz und halten an ihren Traditionen fest. Um zu heiraten, erzählte uns Joel, muss er mindestens den Preis von 10 Kühen an die Familie seiner Auserwählten zahlen.

Jedenfalls machten wir mit Joel am Nachmittag einen Stopp in einem Dorf, wo wir bei einer Familie selber die Kaffeebohnen schälten und rösteten, um zuletzt eine selbst hergestellte Tasse Kaffee aus Arabica-Bohnen zu trinken.

This entry was posted in Uganda.

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