Von Maasai Mara zum Lake Naivasha

Dienstag, 13.06.2017
Nach unserem absoluten Glück in Maasai Mara mit der Beobachtung von Löwen, Leoparden, Elefanten, Hippos, Krokodilen, Gnus, Büffeln, Antilopen, Gazellen und Hyänen machten wir uns auf zum Lake Naivasha.
Wir entschieden uns diesmal nicht über Mara Simba zu fahren, sondern über Aiton, also die westliche Route zurück nach Narok.
Wir kamen etwa einen Kilometer weit bis Talek, bis die BMW einen platten Hinterreifen aufwies. Wir hielten also in Talek an einer Motorradgarage, um das Loch flicken zu lassen.
Die Reparatur sollte 1000 Schilling kosten, also etwa 10 Euro.
Die Jungs der Garage machten sich gleich ans Werk. Quer durch den Schlauch steckte ein etwa 10cm langer Nagel. Beide Löcher wurden geflickt, der Preis sollte sich damit verdoppeln, wir einigten uns dann auf 1.500 Schilling wegen des Zusatzaufwandes.
Nach 90 Minuten konnten wir dann, also mal wieder mit Verspätung, endgültig starten.


Die Straße über Aiton war um einiges besser zu fahren, kein Wellblech, dafür war die Piste aber sehr steinig. Wir kamen dennoch recht gut voran.
Die Locals fuhren mit ihren Mopeds nicht auf der Piste, sondern nutzten die engeren Wege neben der Straße, die weitaus angenehmer zu fahren waren, da glatter, fester Sand.
Wir überlegten auch, den „Seitenstreifen“ zu nutzen, Anja entschied sich dagegen, da zu eng und nicht gut einsehbar, Carsten dafür.
Den kommenden Laternenpfahl im Blick fuhr Carsten zwischen zwei Baumstümpfe durch, die dann wohl etwas höher als gedacht waren, jedenfalls einer mindestens so hoch wie sein rechter Seitenkoffer. Es kam so, wie es kommen musste, Carstens KTM wurde ausgehebelt und Carsten stürzte. Resultat: Rechter Seitenkoffer wieder aus der Form, zusätzlich Halterungen weggebrochen, Cockpit der KTM: Totalschaden. Carsten ist glücklicher Weise nichts passiert.

Zerstörtes Cockpit KTM

Wir reparierten und fixierten Carstens Bike dann mitten in der heißen Savanne und konnten dann erst mal weiterfahren.
Auch wenn die Kenianer wie die Irren rücksichtslos fahren, sind alle jedoch sehr hilfsbereit, wenn etwas nicht in Ordnung erscheint. Jeder Mopedfahrer, jeder Autofahrer, der uns passierte, hielt an, um sich zu erkundigen, was passiert sei, ob es uns gut ginge und bot seine Hilfe an. Mit einem Massai-Stock konnte der Koffer dann zumindest wieder so zurückgebeult werden, dass er wieder in die Kofferhaltung eingehängt werden konnte. Mit unseren Ersatzstraps fixierten wir ihn, da die Halterungen ja weggebrochen sind.
In Narok machten wir einen Stopp in „unserem“ Restaurant vom Hinweg und Carsten versuchte über seinen Kollegen Ralf Ersatzteile (eigentlich ein neues Cockpit) für seine KTM zu organisieren, die wir nach Uganda schicken lassen wollten. Die Idee war, dieses über die Spedition InTime abwickeln zu lassen, die ja auch unsere Motorräder nach Nairobi verschickt hat.
Momentan sieht es so aus, dass die Ersatzteile nach Entebbe, Uganda, geliefert werden.
Wir bestellten bei der Gelegenheit gleich Dichtungsringe für die Federung und den Öltank für die BMW mit, da diese bereits lecken (was ziemlich ärgerlich ist, da die BMW extra für solchen Check vor Abreise in der Inspektion gewesen ist – zu einem nicht ganz unerheblichen Preis).
Wir fuhren dann von Narok weiter nach Naivasha. Da wir an diesem Tag unendlich viel Zeit für Reparaturen verloren hatten und es bereits früher Nachmittag war, entschieden wir uns, nicht die ursprünglich geplante Route, Piste querfeldein, zu fahren, sondern Teer. Vor uns lagen noch etwa 150km.
Glücklicherweise passierte dann nichts Unvorhergesehenes mehr, so dass wir am späten Nachmittag in Naivasha, im Camp Carnelleys leicht erschöpft ankamen. Am Strand des Sees grasten bereits zwei Hippos. Am frühen Abend wurden es dann mehr, die aus dem See auftauchten, um am Ufer des Sees zu weiden. In der Nacht hörten wir dann das Grunzen der Hippos, welches auch signalisierte, dass ein Verlassen des Zeltes nicht angebracht war.

This entry was posted in Kenya.

Post a Comment

Your email is never published nor shared. Required fields are marked *

*
*