Von Kipili in Tansania über Mbeya nach Malawi

Donnerstag/Freitag, 13/14. Juli 2017
Am Donnerstagmorgen verließen wir Kipili östlich in Richtung Malawi. Wir planten einen Overnight-Stop in Mbeya ein, die letzte größere Stadt vor dem Grenzübergang. Wir hatten an diesem Tag eine Strecke von 480km quer durch Tansania zu bewältigen, davon allerdings nur 100km Offroad bis nach Sumbawanga. Danach sollte die Straße bis nach Mbeya komplett geteert sein (war sie auch).
Wir kamen mit einiger Verspätung erst in Kipili los, da Anja sich nicht traute, den steilen Weg, auf dem sie zwar gekommen war, noch mal zu fahren. Carsten musste daher beide Motorräder auf dem etwa 2km langem Stück fahren, was zu etwas Unfrieden führte.
Die Fahrt nach Mbeya verlief dann recht unspektakulär, die Strecke durch verbrannte Savanne nahm gefühlt nie ein Ende.


Da wir viel zu spät in Kipili losgefahren sind, schafften wir es auch nicht, vor Dunkelheit in Mbeya anzukommen. Mit der einsetzenden Dunkelheit zeigte sich dann auch noch, dass der Scheinwerfer der BMW kein ausreichendes Licht mehr bot (Lichtkegel von etwa einem Meter). Da das Scheinwerferglas erst in Namibia ausgewechselt werden kann, müssen wir bis dahin Fahrten bei Dunkelheit strikt vermeiden.
Wir übernachteten in Mbeya einem lokalen Hotel und fielen relativ früh todmüde ins Bett.

Am nächsten Morgen ging es dann durch die Berge zum Grenzübergang Songwe nach Malawi. Um nicht die ganze Zeit auf der Teerstraße zu fahren, wählten wir einen Schlenker über etwa 60km Offroad ab Mbeya, der uns über einen hohen Bergpass führte.
Wir kamen zwischenzeitlich etwas aus unserem Zeitplan, da mal wieder Schrauben an der BMW angesagt war. Nachdem wir nach einer kleinen Fotosession wieder starten wollten, war die Elektronik der BMW komplett ausgefallen. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen Wackelkontakt durch eine lose Schraube an der Batterie, dennoch hätte so ein Elektronikausfall auf der einen oder anderen ziemlich steilen Abfahrt der unbefestigten Straße unschön für Anja enden können. Aber es ist glücklicherweise nichts passiert.
In Kiwira erreichten wir dann wieder die Hauptstraße, nach einem obligatorischen Probesitzen der Dorfjugend auf unseren Motorrädern fuhren wir dann zu dem Grenzübergang Songwe.
Auch hier erlebten wir, entgegen allen Reiseberichten, eine recht zügige und unkomplizierte Abwicklung der Formalien.

Carsten kaufte während der Wartezeit schon mal Telefon-und Datenvolumen für das Telefonnetz Malawis. Da wir noch überraschenderweise Tanzania Schilling in unseren Taschen fanden, gab Carsten diese einem Jungen zum Umtausch in die Malawische Währung (Kwacha – der höchste Wert einer Banknote ist übrigens 2000 Kwacha – umgerechnet etwa 2,50 Euro) mit. Nach etwa zehn Minuten fragten wir uns, ob der Junge überhaupt mit dem Geld wiederkäme. Wir wollten gerade aufbrechen, da wir davon ausgingen, dass der Junge mit dem überraschenden Monatsverdienst in seiner Tasche schon Feierabendabend gemacht haben wird, als er dann aber um die Ecke bog. Wir waren dann doch sehr begeistert über diese Ehrlichkeit.

Wir fuhren dann erst mal Richtung Karonga, die nördlichste Stadt am Malawi See. Da es noch früher Nachmittag war (die Straße war komplett geteert und wies auf weiten Strecken nicht mal Schlaglöcher auf), entschlossen wir, nicht in dieser, doch sehr staubigen Stadt zu bleiben, sondern etwa 90km weiter südlich in Chitimba, in der Sangilo Lodge zu übernachten. Diese Tour hatten wir eigentlich für den Folgetag geplant.

This entry was posted in Malawi, Tanzania.

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