Von Ruanda (Gashora) nach Nyakanazi (Tanzania) – Stop Over, nur zu empfehlen, wenn es denn sein muss!!!

Donnerstag, 06. Juli 2017
Wir brachen am nächsten Morgen, wie immer mit einiger Verspätung zu unserem ambitionierten Ziel, bei Sonnenaufgang loszufahren, nach Tanzania auf. Unser eigentliches Ziel war Kigoma, am Lake Tanganyika, wo wir uns mit unserer Freundin Joan aus Nairobi treffen wollten. 
Joan war bereits auf dem Weg, die 1000km von Nairobi nach Kigoma, alleine auf ihrem Motorrad, zu bestreiten. 
Die Strecke von Gashora verlief zunächst über eine Piste durch kleine Dörfer. Wir passierten bewirtschafte Felder und Plätze, an denen das Getreide gesammelt und getrocknet wird. Zuletzt erreichten wir wieder eine Teerstraße, die bis zur Grenze Ruandas nach Tanzania (Rusumo) reichte.


Dass wir Kigoma an einem Tag erreichten, war schier utopisch, also planten wir einen Stopp etwa 40 km vor Nyakanazi ein, im Wild Life Camp.
Wir passierten ohne Probleme die Grenze von Ruanda nach Tanzania, unser dreimonatig gültiges single-entry-Visum, welches wir bereits beim ersten Grenzübertritt erworben hatten, war überraschender Weise auch als Multi-Entry-Visum gültig, so dass uns dieses 100 US-Dollar für einen erneuten Visum-Kauf sparen ließ.
Nach den üblichen Ein-und Ausgestempel ging es weiter nach Tanzania, womit auch die einwandfreie Teerstraße sofort endete und in eine reine es-war-mal-Teer-jetzt aber-Slalom-um-50cm-tiefe-Schlaglöcher-Straße überging. Außerdem änderte sich die Landschaft schlagartig mit dem Grenzübergang. Wir verließen das bergige, grüne Ruanda in die typische trockene Savanne Tanzanias. Wir hofften, dass wir wieder Elefanten und Giraffen begegneten, mindestens aber Zebraherden, sowie wir sie um den Kilimanjaro herum gesehen hatten. Jedoch war kein Tier zu sehen, was aber vielleicht auch der absoluten Trockenheit geschuldet war. Zudem kokelten auch die Felder links und rechts der Straße ständig oder waren bereits heruntergebrannt.
Diese Feuer und verbrannten Einöden sollten uns folgend die gesamte Strecke in Tanzania entlang des Lake Tanganyka und durch den Katavi-Nationalpark begleiten, eingebettet waren diese in spektakuläre Berglanschaften. Mehr zu der verbrannten Landschaft später.
Als wir die Stelle erreichten, an der laut Tracks-for-Africa ein Camp sein sollte, war lediglich Savanne und ein Massai am Straßenrand zu sehen, der Töpferware verkaufte. Ansonsten gähnenden Nichts. Man sah allerdings einen Schleichweg, der in den Busch hineinführte. Da aber kein Hinweisschild oder irgendetwas Ähnliches auf einen Campingplatz hinwies, befürchteten wir, dass es entweder ein „Public-Camping-Side“ ist, also ein Platz, auf dem man umsonst campen darf, aber der ansonsten weder Toiletten, Wasser oder Essen bereithält oder aber, irgendjemand hier sein Zelt aufgeschlagen und die GPS-Daten an Tracks for Africa übermittelt hatte (Scherzkeks). Es mag vielleicht romantisch klingen, in der Wildnis unter klarem Sternenhimmel zu campen, umgeben von heulenden Hyänen, ist es aber nicht, wenn man weder genügend Wasser noch zu Essen im Gepäck hat (und wir hatten zuletzt in Gishora gefrühstückt) und man eigentlich auch eine Dusche braucht, da der Staub und die rote Erde wirklich in jeder Pore sitzen.
Daher entschieden wir uns, dem Schleichweg nicht zu folgen und lieber zuzusehen, dass wir es vor Dunkelheit noch bis in die nächstliegende Stadt schaffen.
Nyakanazi war die nächste Stadt, die etwa 40km entfernt lag. Wir hofften bereits auf eine heiße Dusche, wurde dann aber enttäuscht.
Nyakanazi ist eine sehr staubige, kleine Stadt mit einigen, ziemlich heruntergekommenen Unterkünften.

Da es bereits dunkel wurde und wir auch keine große Lust mehr hatten, zu vergleichen, quartierten wir uns im Nyakanazi Guesthouse ein.

Das Zimmer sollte uns umgerechnet drei Euro kosten und der Preis hielt, was er versprach. Fließend Wasser gab es nicht. Zum Waschen oder Duschen stand ein Wasserbottich im Zimmer bereit, der bei Ankunft bereits mit Wasser gefüllt war. Da wir nicht wussten, wann zum letzten Mal das Wasser getauscht wurde, verzichteten wir an diesem Tag mal auf übertriebene Körperhygiene … und gingen später strotzend dreckig ins Bett. Auch die Nahrungsbeschaffung erwies sich als problematisch. Wir ergatterten aber auf dem Markt Avocados, Ananas und Bananen und frittiertes Brot, Restaurants haben wir nicht gefunden. Carsten konnte aber, nach einigen Anläufen und Hilfe der Locals eine SIM-Karte für Telefonie und Internet organisieren. (In diesem Fall war es wichtig, da wir ja mit Joan kommunizieren mussten, um unser Treffen am Lake Tanganyika zu realisieren.)

This entry was posted in Rwanda, Tanzania.

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