Liwonde NP – Baobabs und Kanu-Slalom zwischen Hippos und Krokodilen

Donnerstag/Freitag, 20./21. Juli 2017

Nach einem entspannten Tag in der Cool Runnings Lodge in Senga Bay inklusive Anprobe von Carstens Helm war am Donnerstag Morgen Aufbruch angesagt.

Senga Bay

Da wir durch die guten Straßen in Malawi sehr gut im Zeitplan waren, entschlossen wir uns, weiter in den Süden zu fahren.
Monkey Bay (Cape Mc Clear) wurde uns von mehreren Reisenden und Lodge Inhabern als touristisch überlaufen geschildert – eine Lodge reihe sich an die Nächste. Auch weil wir bereits die letzten Tage genügend Zeit hatten, uns an den Stränden des Malawi-Sees zu entspannen, sattelten wir unsere Motorräder, um stattdessen zum Liwonde National Park zu fahren. Die Strecke betrug ca. 230 Kilometer, überwiegend über Teer.

Vorsicht vor kreuzendem Vieh – in diesem Fall Ziegen
Nach ca. 20 Kilometern in einer Ortseinfahrt erlegte Anja ihre erste – und hoffentlich letzte – Ziege auf der Reise.
Das Tier sprang direkt aus der Böschung vor ihr Motorrad, so dass weder Bremsen noch Ausweichen möglich war. Der Ausflug in die Büsche mit anschließendem Ablegen des Motorrads war nicht mehr zu verhindern. Anjas erste Sorge galt dem Tier, welches durch den ungebremsten Aufprall bei 60km/h fünf Meter weiter geschleudert auf der Straße lag und sofort vor Ort von einem herbeigerufenen Dorfbewohner mit dem Messer getötet wurde. Zwei Minuten später war das gesamte Dorf an der Stelle versammelt. Anja ist nichts passiert, der BMW auch nicht – zumindest hat das Motorrad nicht mehr Schäden angenommen, als bereits vorhanden waren.
Ein vorbeifahrender Lodge Inhaber aus der Gegend klärte uns auf, dass wir auf keinen Fall für das Tier bezahlen dürften. Die Besitzer seien zum einen verpflichtet, auf die Tiere zu achten, dass diese nicht auf die Straße laufen und zum anderen die Forderungen nach Entschädigung nicht zur Regel werden. Der Schaden für den Besitzer hielt sich zudem in Grenzen, da er das Tier verwerten konnte.
Nach einer kurzen Diskussion ging es weiter und wir erreichten ohne weitere Zwischenfälle Liwonde. Abschließend, nach etwa 30 Kilometer durch den Busch über gut zu fahrende Pisten, erreichten wir das Bushman’s Baobab Camp, welches seinem Namen gerecht wurde, das Gelände war gesäumt von Baobabs:

Bushman’s Baobab Camp lohnt sich übrigens bereits wegen der außerordentlich guten Küche.
Wir schlugen unser Zelt auf und buchten für den nächsten Tag einen Game Drive am frühen Morgen und eine Kanusafari für den Nachmittag.
Da im Liwonde Nationalpark nur eine Handvoll Leoparden und Geparden sowie einen einzigen Löwen zur Zeit gab, sahen wir auf unserem Game-Drive auch keine Wildkatzen, dafür aber jede Menge anderer Tiere, insbesondere viele Elefanten und Hippos.
Die Kanu-Fahrt am Nachmittag genossen wir sehr. Durch das ruhige Dahingleiten ohne Motorengeräusch konnten wir sehr viele einheimische Vögel, Krokodile und Hippos beobachten. So eine Kanufahrt sollte und darf man natürlich nicht ohne erfahrenen Guide durchführen. Wir mussten immer darauf achten, die Luftblasenteppiche auf dem Fluss zu umfahren – die Hippos wären ansonsten nicht so erbaut darüber gewesen, dass wir über deren Köpfe hinweg fahren, zu groß war die Gefahr, dass sie das Kanu gekentert hätten und wir ein Lecker-Nachmittags-Snack für die bis zu 6 Meter langen Krokodile geworden wären – ein Schicksal, welches in diesem Jahr leider bereits sechs Fischern aus dieser Gegend ereilte.
Auch mussten wir an manchen Stellen sehr flache Wasserstellen kreuzen, um ebenfalls nicht die ansässigen Krokodile zu ermuntern, aus tieferen Wasserstellen aufzutauchen, um einen von uns aus unserem Kanu zuziehen.

Safaris

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